Der „Schönleinsplatz“ in Bamberg ist sicher vielen ortskundigen bekannt, doch kaum jemand wird etwas über den Namensgeber des Platzes wissen. Dabei ist Johann Lucas Schönlein auf medizinisch-naturwissenschaftlichem Gebiet der wohl berühmteste Sohn der Stadt. Er gilt als derjenige, der im 19. Jahrhundert „der klinischen Medizin in Deutschland zum Durchbruch verhalf“. Geboren in Bamberg am 30. November 1793 als Sohn eines Seilermeisters lehrte er im Laufe seines Lebens als Professor für Pathologie und Therapie an den Universitäten in Würzburg, Zürich und Berlin. Da von ihm nur wenig gedruckte Arbeiten existieren und große Teile seiner handschriftlichen Korrespondenz als im 2. Weltkrieg verloren galten, konnten viele Aspekte seines Lebens bislang nur unvollständig rekonstruiert werden. Mit der Erschließung eines im Sommer 2017 auf einem Erlanger Dachboden entdeckten Briefnachlasses des Mediziners können jedoch heute zahlreiche Details seiner Biographie neu beleuchtet werden. Über eintausend Briefe und fast achtzig Schönlein-Autographen erlauben unerwartete Einblicke in das Leben des großen Bamberger Arztes, der durch seine innovative Art zu Lehren die Grundlagen für unaufhaltsamen Aufstieg der deutschen Medizin im des 19. Jahrhunderts schuf.
Prof. Dr. Bernhard Manger ist stellvertretender Klinikdirektor der 3. Medizinischen Klinik des Universitätsklinikums Erlangen und Professor für Innere Medizin/Rheumatologie an der Universität Erlangen. Seit 2017 hat er sich mit den verfügbaren Quellen beschäftigt und passend zum 230. Geburtstag von Johann Lucas Schönlein eine Biographie herausgebracht, die dessen Leben, seine politischen Aktivitäten und die Medizingeschichte spannend verbindet.
Termin: 27.02.2024 um 19 Uhr in der Bücherei Gundelsheim
Der Eintritt ist frei.
Anmeldung: Direkt in der Bücherei / Mail: buecherei@gemeinde-gundelsheim.de / Telefon: 0951 – 70049300